Aufbau eines Implantates
Zahnimplantate werden seit ca. 40 Jahren eingesetzt. Die Implantologie ist seit 1982 von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, DGZMK, als gesicherte Therapieform anerkannt. Mittlerweile werden jedes Jahr in Deutschland weit über 200.000 Zahnimplantate eingesetzt, Tendenz steigend.
Fast alle Implantate bestehen heute aus hochreinem Titan, da es besonders gewebefreundlich, biokompatibel ist und mit dem Knochen einen sicheren Verbund bildet, die so genannte Osseointegration. Allergische Reaktionen auf Titan sind nicht bekannt. In Deutschland sind zurzeit über 50 verschiedene Implantatsysteme für die Zahnheilkunde erhältlich.
In den letzten 20 Jahren haben sich besonders zylindrische bzw. schraubenförmige Implantatformen bewährt. Sie sind in Längen von 6 bis 20 mm und Durchmessern von 2,9 bis 7,0 mm erhältlich. In Ausnahmefällen werden allerdings auch andere Formen, wie blattförmige Implantate eingesetzt.
Die verschiedensten Implantattypen ermöglichen es uns, je nach den Bedürfnissen und nach vorliegender Indikation unserer Patienten eine individuelle Versorgungslösung zu finden.
DieImplantate lassen sich wie folgt kategorisieren:
- nach ihrer Körperform
- nach der Struktur
- nach dem verwendeten Material
- nach ihrer Oberflächenbehandlung
- nach der Ein- oder Mehrteiligkeit
- nach der Schnittstelle (Abutment)
Körperform: Durchgesetzt haben sich rotationssymmetrische Formen.
- Zylinderimplantate ohne Gewinde
- Schraubenimplantate
- stufenförmige Implantate als Zylinder oder Schraube
- konische Implantate als Schraube oder Stufenzylinder
Struktur:
- Auskerbungen
- Längsnuten
Material:
- Titan und Titan-Legierungen
- Zirkonkeramik
Oberflächenbehandlung: Sie dient der Oberflächenvergrößerung der künstlichen Wurzel; die Gesamtkontaktfläche zum Knochen wird vergrößert.
- Ätzprozesse
- Sandstrahlung
- Bestrahlung mit Titan-Partikeln
Ein- oder Mehrteiligkeit:
- Einteilige Implantate brauchen keine Aufbauten bis zum eigentlichen Zahnersatz.
- Zweiteilige Implantate bestehen aus der künstlichen Wurzel und einem „Kopf“ (Abutment), auf den dann der Zahnersatz aufgebracht wird.
Abutment/ Schnittstelle:
- Zahnärzte unterscheiden hier verschiedene Schnittstellen zwischen dem Wurzelkörper und dem Abutment.
- Sechs- oder Achtkant-Gewinde
- Konusförmige Schnittstelle
- Kugelgelenk
Diese Angaben dienen einem groben Überblick über die Implantattypen, da die Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Merkmale mannigfaltig sind.